Als ich ein Kind war hat mir meine Mutter jeden Abend ein Märchen vorgelesen.

Ich erinnere mich noch wie sehr ich die Prinzessinnen beneidete, die so naiv und töricht sein dürfen und dennoch ständig von einem tapferen und edlen Prinzen aus den klauen schrecklicher Untiere oder Hexen gerettet wurden. Irgendwann hat sie aufgehört mir Märchen vorzulesen - 

warum, ich weiß es nicht.  Vielleicht ist man in den Augen einer Mutter irgendwann zu alt für Märchen.

 

Mit 10 war ich ein paar Wochen krank, vielleicht waren es auch nur ein paar Tage, aber in diesem Alter kommt einem jeder Tag im Bett vor wie eine Ewigkeit. Wie dem auch sei, meine Mutter begann mir an diesen Tagen wieder Geschichten vorzulesen, keine Märchen, sondern die Abenteuergeschichten von Jules Verne. Plötzlich beneidete ich die naiven Prinzessinnen in ihren goldenen Käfigen nicht mehr, ich wollte sein wie die Helden in Jules Vernes Geschichten in fremde Länder reisen und Abenteuer erleben. 

Nun ist das als 10 jähriges Mädchen nicht so einfach allein durch das Land zu ziehen, also beschränkte ich meine Reisen auf die fantastischen Geschichten der Tinterwelt- Trilogie von Cornelia Funke, ich habe mit Don Quijote de la Mancha Heldentaten vollbracht, oder bin mit Frodo Beutlin durch Mittelerde gezogen.

 

Jetzt bin ich 31 und lebe in Berlin, einer der hektischsten Städte Deutschlands und neben meinem stressigen Job und der vielzahl der Freizeitaktivitäten die einem diese Stadt zu bieten hat, versuche ich so oft es geht mir eine Auszeit von der Realität zu nehmen und in die Welt der Fantasie zu reisen. 

Mittlerweile sind es aber nicht mehr nur Abenteuergeschichten die ich lese, die Welt der Bücher ist einfach so riesig und ihre Genres so vielfältig das ich mich auf gar keins festlegen kann und will.

Ich wühle mich einfach querbeet durch alles was ich in die Finger bekomme. Dabei kommt es mir gar nicht darauf an wie toll die Aufmachung ist, oder wie hochgepriesen der Autor wird. Mir ist einzig daran gelegen wie tief mich die Geschichte in ihren Bann ziehen kann.

 

 

Warum Ich blogge?

 

Lange Zeit fand ich Blogs überflüssig und Blogger irgendwie seltsam.

Doch irgendwann beschäftigte mich dieses Thema immer mehr und ich stellte fest das es sich lohnt in diese Welt einzutauchen. Und Blogger- mitunter Experten in ihrem jeweiligen Gebiet, einfach nur ihre Erfahrungen und Gedanken bereitstellen und damit eine große Inspirationsquelle sind.

Als ich mit diesem Blog anfing wollte ich zunächst so wenig von mir preisgeben wie nur möglich - wer mich kennt weiß das ich nicht zur Selbstdarstellung neige, doch mir wurde schnell klar das ein guter Blog von der Persönlichkeit seines Bloggers lebt und nur dann - zu welchem Thema auch immer, wirklich lesenswert ist.  

 

Es gibt mehrere Gründe warum ich meine Gedanken zu Büchern blogge, einerseits verlangsamt und vertieft es meinen eigenen Leseprozess  - ich lese stellenweise so viele Bücher hintereinander, das ich Inhalte oder Figuren durcheinanderbringe oder vergesse. Andererseits hege ich den Wunsch all diejenigen, deren Herz für gute Bücher schlägt mit meinen Gedanken in irgendeiner Form zu inspirieren.

Und natürlich das lesen als wunderbares und alltägliches nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.